Wie KI zum kreativen Teamkollegen wurde – Von der Forschung in den Arbeitsalltag
- KI als leistungsfähiger Teamkollege: Laut der Harvard-Studie erzielen Einzelpersonen mit KI-Unterstützung ähnliche oder bessere Ergebnisse als klassische Zweier-Teams durch strukturierte Ideenfindung, Feedback und Impulse.
- Funktionale Silos werden aufgelöst: KI fördert funktionsübergreifendes Denken, da sie fachübergreifendes Wissen einbringt und Mitarbeitende dazu anregt, über ihre angestammten Rollen hinauszudenken.
- Motivations- und Effizienzgewinn: Nutzer empfinden die Arbeit mit KI als fokussierter, strukturierter und motivierender. Aufgaben werden schneller und tiefgehender erledigt, besonders in frühen Denkphasen.
- Konkrete Praxisanwendungen: KI unterstützt bei der Bewertung von Geschäftsideen, Risikoplanung, finanziellen Fragestellungen, im Vertriebstraining, bei der Marktbeobachtung und bei der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle.
- Veränderte Arbeitsweise: KI führt zu effizienteren, integrierten und selbstständigeren Arbeitsprozessen sie ergänzt nicht nur Fachwissen, sondern erweitert Denk- und Handlungsspielräume im Berufsalltag.
Kann Künstliche Intelligenz (KI) tatsächlich als Teamkollege agieren nicht nur als Werkzeug, sondern als kollaborativer Partner im Arbeitsalltag?
Diese Frage hat sich in den letzten Jahren zunehmend konkretisiert, insbesondere durch ein aktuelles Feldexperiment der Harvard Business School. Die Studie „The Cybernetic Teammate“ (Dell’Acqua et al., 2025) untersuchte, wie Generative KI die Zusammenarbeit, Leistung und Expertise in Teams beeinflusst.
Forschungserkenntnisse: Eine KI, die (fast) wie ein Kollege denkt
Die Studie begleitete 776 Fachkräfte bei Procter & Gamble, die an realitätsnahen Innovationsaufgaben arbeiteten; teils im Team, teils allein, mit oder ohne KI-Unterstützung.
Ein zentrales Ergebnis: Einzelpersonen, die mit KI arbeiteten, erzielten dieselbe oder sogar bessere Leistung als Zweier-Teams ohne KI. Der Grund: Die KI strukturierte Ideen, schlug Alternativen vor und lieferte relevante Impulse vergleichbar mit einem fähigen Teammitglied im kreativen Prozess.
Ein weiterer wichtiger Befund: KI erleichterte es den Fachkräften, über ihre funktionalen Grenzen hinauszudenken. Während Forschungs- und Vertriebsmitarbeitende normalerweise sehr unterschiedliche Lösungsansätze verfolgen, entwickelten beide Gruppen mit KI-Unterstützung deutlich ausgewogenere, funktionsübergreifende Konzepte. Dies liegt daran, dass die KI auf ein breites Wissensspektrum trainiert ist und Impulse über das eigene Fachgebiet hinaus einbringt.
Zudem wurde ein Motivationsanstieg beobachtet: Personen, die mit KI arbeiteten, fühlten sich fokussierter, engagierter und positiver gestimmt. Die KI lieferte unmittelbares Feedback und strukturierte Rückmeldungen ähnlich wie soziale Unterstützung im Team.
Schließlich zeigte sich auch ein Effizienzgewinn: Aufgaben wurden mit KI schneller, detaillierter und strukturierter erledigt. Insbesondere in frühen Denkphasen beschleunigte die KI den Prozess und ermöglichte eine gezieltere Weiterverarbeitung.
Beispiele aus der Praxis: KI im täglichen Einsatz
Diese Effekte sind bereits in vielen Arbeitsfeldern sichtbar. Nachfolgend einige typische Anwendungsbereiche, in denen KI Teams konkret unterstützt:
Bewertung von Geschäftsideen mit Risikoprofilen
KI ermöglicht eine schnelle Einschätzung von Stärken, Schwächen und potenziellen Risiken neuer Konzepte und ergänzt dabei Perspektiven, die im Team möglicherweise übersehen würden.
Finanzielle Strukturierung für Projektmanager
Gerade in komplexen Projekten unterstützt KI beim Verständnis von Themen wie Hedging, Akkreditiven oder der Absicherung von Zahlungsflüssen. Sie ersetzt keine Fachabteilung, hilft aber bei der Vorbereitung fundierter Fragen und Entscheidungen.
Risikobewertung und Pufferplanung in Projekten
KI unterstützt die strukturierte Erfassung potenzieller Projektrisiken sowie die Ableitung von Puffer- und Reserveplanungen und das, ohne den Planungsprozess zu verlangsamen.
Vertriebsschulungen für neue Teammitglieder
Beim Onboarding neuer Vertriebskolleginnen und ‑kollegen kann KI Trainingsinhalte erstellen, Kundengespräche simulieren und Einwandbehandlungen entwerfen, diese Informationen sind sofort verfügbar und skalierbar.
Beobachtung von Branchentrends und Wettbewerbern
Mit gezielten Prompts liefert KI aktuelle Übersichten über Marktentwicklungen, Technologien und Wettbewerb Aufgaben, die früher Stunden dauerten, lassen sich heute in Minuten erledigen.
Entwicklung neuer Geschäftsmodelle im Maschinenbau
In stagnierenden Märkten für Investitionsgüter unterstützt KI die Entwicklung alternativer Erlösmodelle wie Pay-per-Use, Leasing oder Serviceverträge. Sie simuliert ROI, Cashflow-Effekte und Break-even-Szenarien und macht Strategien damit schnell umsetzbar.
Wie sich Arbeit durch KI verändert
Diese Beispiele zeigen nicht nur schnellere Abläufe, sondern auch eine erweiterte Denkweise. KI befähigt Fachkräfte, über ihre Kerndisziplin hinaus zu agieren sei es im Zusammenspiel von Finanz‑, Vertriebs- und Technikthemen. Aufgaben, die früher mehrere Rollen benötigten, starten heute oft mit einem klaren Prompt und einer durchdachten Fragestellung.
Die tägliche Arbeit wird dadurch nicht nur effizienter, sondern auch integrativer. Prozesse werden flüssiger, Abhängigkeiten reduziert und Mitarbeitende agieren selbstständiger. Das ist bedeutender Wandel.
Nicht zuletzt verändert KI auch das Gefühl bei der Arbeit: Wer mit ihr richtig arbeitet, spürt oft mehr Momentum, Struktur und Fortschritt, so als würde man gemeinsam etwas gestalten, statt nur Aufgaben abzuarbeiten.
Fazit
Die Harvard-Studie bestätigt, was sich bereits in vielen Unternehmen abzeichnet: KI bedeutet nicht bloß Automatisierung, sondern Verstärkung. Sie ersetzt kein Fachwissen, sondern erweitert und komplementiert es. Sie denkt nicht für uns aber sie hilft dabei, weiter und breiter zu denken.
(Dieser Artikel wurde teilweise mit Unterstützung durch Künstliche Intelligenz erstellt und überarbeitet.)
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